Gesunder Streit – Konflikte finden auf allen Ebenen statt – Körper, Geist und Seele sind als Ganzheit mit betroffen. Unter einer beharrlichen Situation, die aus dem engen Verstand geboren wird, liegen Interessen, Wünsche und Bedürfnisse, die wertschätzend wahrgenommen und respektvoll angesprochen werden wollen. Welchen Nutzen haben Konflikte für dich? Welche Chancen tragen sie in sich? Wie kannst du eine Konfliktklärung angehen, die dich dir näherbringt.
Im Konflikt ist das Mitgefühl sowohl zu einem selber als auch zum anderen auf ein geringes Maß gesunken oder gar ganz abgeschnitten. Abneigung und Aggressivität kommen an die Oberfläche und blockieren zunehmend eine emphatische Herangehensweise. Der gegenseitige Blick in die Augen fehlt, permanent fällt einer dem anderen ins Wort aus der Sorge heraus, selbst nicht gehört zu werden. Ein Zuhören wird durch geistige Abwesenheit und verkrampftem Herzen nur schwer möglich. Ein „Recht haben wollen“ verhärtet die Situation. Im Konflikt stehen wir – mit Körper, Geist und Seele. Und zu einer gesunden Klärung braucht es ebenso die Ganzheit. Da ist der Körper, der nach Entspannung ruft. Da ist der Geist, der die Ruhe wünscht. Da ist die Seele, die sich nach Frieden sehnt.
Dein Körper – Entspannung vergrößert das Wohlbefinden
Ein körperliches Wohlbefinden in einer spannungsgeladenen Konfliktsituation ist nahezu unmöglich. Dein Atem ist flach, deine Kehle zugeschnürt, die Stimme versagt, der Blick ist gesenkt oder vor Wut erstarrt, die Muskeln sind kampfbereit angespannt, der Blutdruck steigt, Stresshormone breiten sich aus, dein Herz schlägt dir bis zum Hals.
Das „Wohnen“ in einem Körper findet auch in einem Streit statt. Nur die „Wohnqualität“; also das Wohlbefinden ist eingeschränkt. Der Körper spielt immer eine entscheidende Rolle und zeigt dir genau, wo etwas in eine Schieflage gerückt ist.
Das Wohlbefinden wieder zu verbessern ist häufig die erste Möglichkeit, die umgesetzt werden kann. Das kann bedeuten, aus der Situation rauszugehen, das kann bedeuten, sich auf seinen Atem zu konzentrieren. Das kann bedeuten, die hochgezogenen Schultern fast unbemerkt wieder zu senken und seinen Körper aufzurichten.
An welche „Hilfsprogramme“ erinnerst du dich selber? Wonach verlangt dein Köper, wenn er sich in einem Konflikt befindet? Dabei muss die andere Person noch nicht einmal im selben Raum sein. Vielleicht heißt es auch bei dir, die Wutkraft ersteinmal umzulenken und eine Runde zu Laufen. Was ist dein SOS-Programm?
Dein Geist – Klarheit schafft Raum für Versöhnung
Wie der Streit eigentlich begonnen hat, weiß man manchmal gar nicht mehr. Im Raum stehen sich zwei harte Pole gegenüber. Sozusagen ein „Schwarz“ und ein „Weiß“. Ein Argumente-Wirrrwarr blockiert den Verstand und einem ursprünglich klar ausgerichteten Geist ist der Fokus verloren gegangen. Aus der Angst heraus wirst du dich versuchen, zu verteidigen. Dein Schutzmechanismus setzt sich in Bewegung oder du gehst gleich verbal oder sogar körperlich zum Angriff über. Es ist dir nicht möglich, in diesem Konflikt-Modus innezuhalten und eine neue Wahl über die nächsten Worte zu treffen. Die Urteile über dich und den anderen stehen fest. Schuld wird verteilt. Der andere wird mit seinen Interessen gar nicht mehr wahrgenommen, da die eigene Angst vor Verlusten oder die Durchsetzungskraft den Blick einengt.
Hast du dir schon einmal nach einem Streit Zeit genommen, um diesen für dich zu klären? Eine Übung zur Selbstklärung bei einem Konflikt findest du hier: Konflikten begegnen – Schaffe dir mit Achtsamkeit einen Raum zwischen Reiz und Reaktion.
Je mehr Übung du bekommst, zu erkennen, dass die Mitmenschen lediglich Spiegel für dich sind, desto schneller kannst du auch in einem aufkeimenden Konflikt Klarheit bekommen und somit einen Raum für Versöhnung schaffen. Du kannst Loslassen von der Idee, dass der andere oder du Schuld hat. Du kannst Zusammenhänge zulassen und ein „sowohl- als auch“ erleben. Ihr könnt unkonventionelle Lösungen finden und eine neue Offenheit bietet dir sodann unverhoffte Handlungsmöglichkeiten.
Deine Seele – Berührbarkeit belebt den inneren Frieden
Wie fühlst du dich in einem Streit? Kannst du deine Gefühlslage und somit auch deine Bedürfnisse in Worten für dich beschreiben oder diese auch mitteilen? Erinnerst du dich, wie es sich anfühlt, mit dir selber in Frieden zu sein und damit eine Verbundenheit zu dir zu haben? Gönne dir, so oft wie möglich, diese Besinnung. So kannst du auch in einem Konflikt diese Verbindung zu dir halten und diese für die anderen schaffen. Statt trennende Schuldzuweisungen und begrenzender Scham tut sich eine Berührbarkeit auf, die ein gegenseitiges Erkennen wieder möglich macht. Mitgefühl, Empathie keimen auf und lassen das verkrampfte Herz und die spürbar zugeschnürte Kehle wieder öffnen.
Ein Feld kann sich auftun, in dem tiefe Veränderungsprozesse möglich werden. Ein Freiraum, in dem Lösungen als Antworten auf den Streit vorhanden sind, die vorher scheinbar „undenkbar“ waren. Intuitiv wissen die Beteiligten, was nun dran ist. Sicher kannst auch du dich an eine solche Situation erinnern. Plötzlich fragst du dich sogar, warum dieser Streit überhaupt aufgekommen ist. Er erscheint völlig sinnbefreit. Dennoch weißt du dankbar, du bist daran gewachsen. Und nun kannst du weitergehen – urteilsfrei und liebend.
Download: „WIN-WIN-Prinzip“
10 Geschenke der gesunden Konfliktklärung
* Deine Ansichten können erweitert werden.
* Wertvolle WIN-WIN Lösungen werden möglich.
* Beruhigender Schlaf kann sich wieder einstellen.
* Deine zukunftsausgerichtete Nachsicht kann aufkeimen.
* Durch Selbstreflexion steigerst du dein Einfühlungsvermögen.
* Du wirst neugierig und offen für andersartige Blickwinkel.
* Du kannst dich wieder überraschen lassen und bist bereit für Wunder.
* Deine Kreativität zeigt dir undenkbare Möglichkeiten.
* Deine Beziehungen gewinnen an Tiefe und Wertschätzung.
* Deine gewonnene Friedfertigkeit lässt weitere Konfliktsituationen schmelzen.
„Es ist einfach, aber nicht leicht.“
(M.B. Rosenberg; Gewaltfreie Kommunikation)
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