Eine herzliche Verbindung zu sich selber aufzunehmen, kann eine heilsame Entscheidung sein. Wer möchtest du sein, aber wer bist du? Wie groß ist die Lücke zwischen einem Ideal, das du darstellen willst, und der Realität? Ja, Ideale helfen uns bei unserer persönlichen Weiterentwicklung. Jedoch können sie auch davon ablenken, einmal mutig zu sich selber zu stehen – sich einmal anzunehmen, wie man ist, und seinem Herzen gerecht zu werden. Nachkommend wird wahre, entschlossene Entfaltung möglich.

Außenwelt – „So-möchte-ich-sein“

Wie oft meinst du, dass du nur dann beliebt bist, wenn du die Erwartungen der anderen / der Außenwelt erfüllst? Wenn du fleißig bist, wenn du jedem hilfst, keinen enttäuschst oder etwas besonders gut kannst? Wie sehr identifizierst du dich dabei scheinbar mit einem Idealbild, welches du anstrebst? Stehst du dir vielleicht selber damit im Wege und überforderst dich zeitweise damit? Oder vielleicht denkst du auch viel zu klein über dich?

Kritische Selbsteinschätzungen halten dich ab vom feinen und ehrlichen „So-bin-ich“. Stattdessen machen dich deine Gedanken zu dem, was du meinst sein zu müssen. Du neigst sodann zu einer gewalttätigen Handlungsweise dir selbst gegenüber. Diese zeigt sich bereits in der ständigen Bewertung, die einem Selbsthass immer näher kommen kann.

Die Wahrheit, das heißt, das was du bist, abzulehnen und diese mit deinem Herzen verhandeln zu wollen führt dich weg von dir und vergrößert über kurz oder lang das Leiden. Dies erkennst du vielleicht an deiner wachsenden Unzufriedenheit oder tatsächlich an körperlichen Auswirkungen, die dich einschränken. So stehst du deinem eigenen Glück im Wege. So verstärkst du aus der Angst heraus weiter deine Kontrolle. Ein offenes Herz jedoch kontrolliert nicht, sondern vertraut.

 

Innenwelt – „So-bin-ich“

Das „So-bin-ich“ oder das Herz wird von manchen auch als Seele oder „Haus der Seele“ bezeichnet. Wieder andere sprechen von Intuition, dem „höchsten Selbst“ oder einem „Bewusstsein der Einzigartigkeit“. Es ist auch nicht unbedingt das physische Herz damit gemeint, sondern der Raum im und auch vor dem Brustbereich. Es ist eine Art Innenwelt, die von der Außenwelt unterschieden werden kann. Schaue einfach, welche Bezeichnung für dich passend ist. Sodann kannst du dich fragen:

Wie groß ist  dein Vertrauen in dich selber, dass du so wie du eigentlich bist, ausreichst? Kannst du dich wahrhaft zeigen, ohne die Angst vor Missachtung und Zurückweisung? Kannst du deine Schwächen annehmen, ohne diese gleich weghaben zu wollen? Kannst du vermeintliche Fehler anschauen, ohne gleich anzunehmen, dass du nun nichts mehr wert bist? Wie oft zeigst du dich verletzbar?

Den Mut aufzubringen, zur eigenen Wahrheit des Herzens zu stehen, bedeutet auch erst einmal, Trauer und Schmerzen zu akzeptieren. Jedoch führt diese Akzeptanz zurück zum inneren Frieden und damit zum Einklang von Körper, Geist und Seele. Dieser Mut der Annahme will als erster Schritt umgesetzt werden, bevor du deine Veränderung in Richtung deines Ideals anstrebst. Und zumeist stehen wir immer wieder einmal vor diesem ersten Schritt mit der Herausforderung, die leise Stimme des Herzens hören zu können. Das ist jedesmal eine Wachstumschance. Eine Gelegenheit dein Leben und das der anderen zu bereichern.

 

Sei bereit, die leise Stimme des Herzens zu hören

Den schmerzenden Körper merken wir relativ schnell. Und die wilden Gedankenspiele unseres Geistes nehmen wir auch oft wahr. Insbesondere in den Situationen, in denen das Denken vom Grübeln abgelöst wird und wir gerade eigentlich einschlafen wollten.

Aber was „sagt“ denn dein Herz so? Sicher klingt das für manche erst einmal befremdlich, da es ja nicht in Worten mit uns kommuniziert. Jedoch macht das der Körper auch nicht und wir „hören“ ihm dennoch zu, wenn er uns Signale wie Schmerzen sendet. Hier wissen wir scheinbar, dass etwas nicht in Ordnung ist und wir uns um uns kümmern sollten. Wie heißt es so treffend in einem Sprichwort: „Sagt die Seele zum Körper >gehe du mal vor; auf mich hören die Menschen nicht.“ Welche Signale sendet dir dein Herz?

In den Momenten, in denen wir auf uns selbst gestellt sind oder vielleicht auch scheinbar unfreiwillig auf uns zurück gestoßen werden, fangen wir an, uns auch einmal der Innenwelt zu widmen. Manche gönnen sich auch täglich diese Auszeiten, um sich zu reflektieren und sich mit dem Herzen gemeinsam persönlich weiterzuentwickeln. Sie gehen dann aus freien Stücken in die Ruhe – in den Herzensraum. Sie lauschen und fragen sich, was das „Herz“ so sagt.

Atem, den wir oft als selbstverständlich sehen, und der damit verbundene Herzschlag spielen in der Meditation/Besinnlichkeit eine wichtige Rolle. Hiermit kann der Weg zur achtsamen Wahrnehmung geübt werden. Manchmal hilft auch eine kleine Übung, wie zum Beispiel die sogenannte „Herzatmung“. Lade dich doch einmal ein, dein „Herz“ besser kennen zu lernen. Das Einüben eines bestimmten Herzrhythmus beeinflusst sogar die Wahrnehmung, das Denke, das Fühlen und Handeln (Quelle: HeartMath-Institut).

Intuitiv wissen die meisten, was sie selber brauchen, nehmen sich jedoch zu wenig Zeit für den Freiraum der Selbst-Empathie, der auch für die Gesundheit förderlich ist und in dem eine Lebendigkeit spürbar wird. Auch in Konfliktsituationen kann es hilfreich sein, wenn jemand geübt ist, den „Sprung“ zu sich selbst zurück zu machen. So kann dann auch der andere wieder urteilsfreier gesehen werden.

Um das Herz „zu hören“, ist es für einige hilfreich, wenn sie dabei im Liegen oder Sitzen ihre Hand auf den Brustbereich legen, um den Fokus halten zu können und die Wärme der Hand zu bemerken. So können sie durch das Heben und Senken des Körpers zudem den ein- und ausströmenden Atemrhythmus verfolgen.

Für andere ist es unterstützend, in der Natur einen Spaziergang zu machen und so eine Verbindung aufzunehmen; dies ganz ohne Beschränkungen und der Enge der Außenwelt. Wieder andere singen oder betätigen sich auf eine andere Art und Weise kreativ/künstlerisch und sind so in Kontakt mit sich und einem offenen, weiten Herzen. Unterstützend kann es auch sein, sich vorzustellen, dass der Atem quasi direkt durch den Brustbereich fließt. Es reichen manchmal schon wenige Augenblicke, um sich zu sich selbst zurück zu bringen und die Nähe herzustellen. Dies ist in der Stille meist einfacher als im Trubel des Alltags. Dennoch ist die Stille immer auch hinter dem Lärm erfahrbar.

Welche Gefühle nimmst du beim Ausatmen wahr – was zeigt sich dir? Kannst du dem, was da ist, mit Einfühlung begegnen ohne es gleich zu bewerten? Traust du dich, gegebenenfalls auch Traurigkeit und Schmerz (Dunkelheit) mitfühlend zuzulassen? Am Anfang scheint es sehr „chaotisch“ und vielleicht eng zuzugehen hinter und vor dem Brustbereich. Zumal auch noch die Gedanken dazukommen, die dazwischen zu quatschen scheinen z.B. was du doch jetzt alles in der Zeit erledigen könntest.

Sei geduldig, sei neugierig und wohlwollend mit dir. Sei dir sicher, nach dem Chaos folgt die Ordnung und eine helle Weite, die du genießen kannst. Wenn du es erlaubst, wird immer mehr die Ruhe einkehren. Wenn du es erlaubst, ist die Stimme des Herzens dann plötzlich lauter und wird dir genau! „sagen“ können, was zu tun ist und wie du wahrhaft bist. Sie zeigt dir, dass du grenzenlos und einzigartig sein darfst. Du bist mit allen Möglichkeiten verbunden. Ein Verhandeln mit dem „Herzen“ wird hier dann nicht mehr notwendig sein.

 

Was hat dir dein Herz mitzuteilen?

„Wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich dann tun wollen, was ich heute zu tun vorhabe? Es gibt keinen Grund, nicht dem eigenen Herzen zu folgen.“ (Steve Jobs)

 

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